aus dem Gedichtband
Bei
der Kerze
Wir und die Anderen
Unser ganzes Leben bauen Brücken wir von uns zum Andern.
Aber schon im Überwandern
brechen mitten sie entzwei.
Dennoch
baun wir unermüdlich, unermüdlich Jahr um Jahre,
schleppen mit gebleichtem Haare
immer Steine noch herbei.
Doch
vergeblich - stets vergeblich, unser Mühen, unser Bauen!
Die vom andern Ufer schauen
fremd und kalt der Arbeit zu.
Und
ihr Atem stürzt die Brücke, während wir sie überschreiten.
Und wir schwanken, und wir gleiten,
fallen tief in Dunkelheiten.
Doch
der erste Lichtstrahl weist uns
wieder aus Vergessenheiten
einen neuen Weg zum Du.